Ungleich vereint
Warum der Osten anders bleibt
Die Diskussion über Ostdeutschland und das Verhältnis zwischen Ost und West flammt immer wieder auf. Anlässlich der Wahlerfolge der AFD in Sachsen und Thüringen fragen sich Viele: Was ist anders im Osten? In dieser Debatte gibt es keine Verständnisfortschritte. Sie dreht sich im Kreis, auf Vorwürfe folgen Gegenvorwürfe: „Ihr seid diktatursozialisiert!“– „Ihr habt uns ökonomisch und symbolisch kleingemacht!“
Der Mauerfall jährt sich in diesem Jahr zum 35. Mal. Anfang September ist die AfD in zwei Landtagswahlen als starke Partei hervorgegangen. Auch in Brandenburg ist ein hoher Wählerzuspruch zu erwarten. In dieser Lage meldet sich Steffen Mau mit einer differenzierten Intervention zu Wort. Er widerspricht der Angleichungsthese, laut der Ostdeutschland im Lauf der Zeit so sein werde wie der Westen. Aufgrund der Erfahrungen in der DDR und in den Wendejahren wird der Osten anders bleiben – ökonomisch, politisch, aber auch, was Mentalität und Identität betrifft. Angesichts der schwachen Verwurzelung der demokratischen Parteien plädiert Steffen Mau dafür, alternative Formen der Demokratie zu erproben und die Menschen etwa über Bürgerräte stärker zu beteiligen.
Ein Buch, das für Gesprächsstoff sorgen wird.