Eine Ehren-Oma bei den OMAS GEGEN RECHTS MÜNCHEN

Seniorin im Sessel

Die Münchner OMAS GEGEN RECHTS freuen sich über die Begegnung mit einer besonderen Zeitzeugin: Frau Gisela Hörauf war von 1957 bis 1960 als junge Frau im Vorzimmer des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer tätig. Unter strengster Geheimhaltung wurden hier Materialien gegen den NS-Arzt Josef Mengele und den Euthanasie-Arzt Werner Heyde gesammelt. Und es war Fritz Bauer, der mit dem israelischen Geheimdienst Mossad Adolf Eichmann aufspürte. Aus der Nähe erlebte Gisela Hörauf die Anfeindungen und Morddrohungen gegen den Juristen mit, der den Deutschen ihre NS-Vergangenheit bewusstmachen wollte. In seinen Worten: „Wenn ich aus dem Haus gehe, gehe ich ins feindliche Ausland.“ Er stand in jener Zeit ziemlich allein mit der Haltung, dass einem Unrechtsregime widersprochen werden muss. Seine Botschaft an die Jugend lautete: „Wehret den Anfängen“, „Sagt Nein“, „Seid wach“.  Fritz Bauer hat Frau Hörauf fürs Leben geprägt. Seine Haltung pro Resozialisierung von Gefangenen wurde ihr Lebensthema. Später in München engagierte sie sich in Stadelheim als ehrenamtliche Betreuerin – zunächst gegen Widerstände und Ignoranz – für die menschliche Behandlung von Gefangenen, wurde Mitglied im Gefängnis-Beirat, hatte keine Ängste, politisch anzuecken und blieb bis 65 aktiv. Gisela Hörauf ist jetzt 85 Jahre alt. Aus dem Münchner Vorort verfolgt sie das politische Geschehen, schätzt die Aktionen der Münchner OMAS und hütet den weißen OMAS GEGEN RECHTS-Schirm, den ihr ihr Sohn schenkte, wie einen Schatz, doch auf die Straße tragen ihre Beine sie nicht mehr so gut.

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Gisela und Lisa von den Münchner OMAS GEGEN RECHTS bedanken sich für das vertrauensvolle Gespräch. Dem Vorschlag, Gisela Hörauf zur ersten Münchner Ehren-OMA GEGEN RECHTS zu küren, haben alle Aktiven in München zugestimmt. Ehre, wem Ehre gebührt!