…….weil ich für ein friedliches, menschliches, weltoffenes und demokratisches Land gemeinsam mit anderen eintreten möchte – für uns heute und auch für die nachfolgenden Generationen. Wichtig ist mir die Freiheit des Einzelnen und dass die Würde eines jeden Menschen entsprechend unserem Grundgesetz unantastbar ist – das ist mir wichtig. Verständnis, Humor, Menschlichkeit, Kunst und Wissenschaft statt Hass, Hetze, Bedrohungen, Ausgrenzung und vereinfachtes Schwarz-Weiß-Denken.Und dafür stehen die Omas. Und sympathisch sind die Omas auch noch!
Christiane T.
Ja, das interessierte mich, als ich zum ersten Mal die Schilder auf einer Demonstration sah. Ich war jetzt in Rente und wollte wieder mehr gesellschaftlich und politisch aktiv werden. Auf der Veranstaltung auf dem Königsplatz NEVER AGAIN im November 2018 sah ich eine Gruppe von Omas und sprach sie an. Seitdem bin ich dabei, bei Demos, regelmäßigen Treffen und politischen Veranstaltungen. Ich finde es wichtig, dass es uns Omas gegen Rechts gibt.
Elfie K.
Der Name „Omas gegen Rechts“ ( entdeckt auf einer Demo ) hat mich angelockt. Ich sehe in der Benennung Entschlossenheit und Humor. Es handelt sich nicht um eine Partei oder einen Verein, sondern eine Gruppe Gleichgesinnter bzw. Gleichaltriger, was mich sehr anspricht. Ich verspüre den Drang, mich für den Erhalt unserer Demokratie einzusetzen, denn ich sehe sie inzwischen sehr bedroht. Wenn wir zu mehreren sind, ist meine Motivation, zu handeln, größer. Und ich bin gerne mit älteren, lebenserfahrenen Frauen zusammen.
Eva H.
Alarmiert durch wiedererstarkte rechtsextreme Kräfte in unserer Gesellschaft möchte ich mich gemeinsam mit Gleichgesinnten für ein demokratisches Miteinander einsetzen, in dem kein Platz ist für rassistische und antisemitische Einstellungen. Es gilt, die Erinnerung wachzuhalten, um den Blick in die Zukunft zu schärfen.
Eva W.
Ich bin ein Nachkriegskind! Viele ehemalige NSDAP-Mitglieder saßen bis weit in die 60er Jahre als Lehrer, Richter fest verbeamtet in ihren Positionen. Die Kriegsgeneration schwieg sich aus. Als Jugendliche hörte ich oft im Vorbeigehen wegen der langen Haare der Jungs und der Miniröcke, die wir Mädchen trugen: „Das hätte es unter Adolf nicht gegeben“. Die NPD mit ihrem nahe an die NSDAP angelehnten Programm gründete sich Anfang der 60er Jahre und erst die aufkommende Studentenbewegung zeigte, dass man für das, was man politisch für gefährlich hält, auf die Straße gehen muss, um Änderungen herbei zu führen. Ja, und weil wir heute wieder eine Partei haben, die einen völkischen Sprachduktus pflegt und mittlerweile in den Parlamenten sitzt, bin ich bei den Omas gegen Rechts, weil wir uns aktiv gegen das menschenverachtende, rechtsradikale Gedankengut verwehren und uns für eine starke, humane Demokratie, Einhaltung der Menschenrechte und ein „Nie wieder“ einsetzen.
Irmi H.
……weil ich mich im Kreis von gleichgesinnten Frauen gegen rechts engagieren kann, damit die nächsten Generationen eine Zukunft in einem friedlichen, offenen und toleranten Europa haben. Bevor ich die Omas kennen gelernt habe, haben mich diese Themen mit „viel Bauchweh“ beschäftigt, heute sehe ich, dass es viele engagierte Frauen bei den Omas, aber auch Männer und Jugendliche gibt und das macht mir Mut.
Margarete N.
….. ein Artikel in der Zeitschrift Brigitte über die Omas gegen Rechts hat mich auf diese Initiative aufmerksam gemacht. Seit November 2018 bin ich aktiv dabei. Ich empfinde es als meine Pflicht mich gegen die rechten Strömungen in unserem Land zu wehren. Nur gemeinsam können wir etwas bewirken. Die Begegnungen mit gleichgesinnten Frauen und Männern und die politische Arbeit bereichert mein Leben und ich kann nur jeder Leserin und jedem Leser empfehlen sich bei den Omas gegen Rechts zu engagieren. Noch ein kleiner Hinweis, Frau oder Mann muss nicht Oma oder Opa sein, um sich mit uns zu engagieren.
Usa N.
Mich treibt die Sorge um unsere Zukunft (global, in Europa, in Bayern) und die Zukunft meiner Enkel um. Die Demokratie und unser Rechtsstaat sind bedroht. Ich bin fassungslos über den Rechtsruck in unserem Land mit seiner Nazi-Geschichte und möchte dem nicht wort- und tatenlos zusehen. Ich sehe mit Freude, dass unsere Stimme wahrgenommen wird, wo immer wir auftreten.
Lisa R.
Zu den Omas gefunden hab‘ ich per Zufall …. warum ich bei den Omas geblieben bin …in Gedenken an meine „Oma Margarete May“, die mit ihren 4 Kindern 1945 ihre Heimat verlassen musste …..
Und um niemals zu vergessen, was in Auschwitz und in allen anderen Vernichtungslagen geschehen ist!
Auf-und zusammenzustehen gegen Rechts/und Radikalismus um für ein „nie wieder“, zu kämpfen und zu mahnen! Aufzuklären, denn die Quelle des Bösen ist, nicht Wissen und den vermeintlich Wissenden ohne zu hinterfragen was sie sagen und tuen, blind zu folgen!
Neonazis keinen Raum, Macht und Gehör zu geben dafür setzte ich mich ein zusammen mit den Omas gegen Rechts.
In diesem Sinn sollten wir….
„Nicht das Beliebige, sondern das Rechte tun und wagen,
nicht im Möglichen schweben, das Wirkliche tapfer ergreifen,
nicht in der Flucht der Gedanken, allein in der Tat ist die Freiheit.
„Dietrich Bonhoeffer“
Dolores
Ich war im 8. Monat schwanger und überzeugte M., den Vater meines Kindes, in den Osten Deutschlands zu ziehen. In eine Stadt in Sachsen, wo in der Zeit noch alles grau war, es nach Braunkohleheizungen roch, und die damals eine Hochburg des NSU-Netzwerks war, wie ich später erfahren sollte. Dort und in benachbarten Städten hatte ich beruflich zu tun.
M. stammt aus dem Nordirak und war vor Saddam Hussein nach Deutschland geflohen, nachdem er im Iran-Irak-Krieg kämpfen musste. Er war bereits als Geflüchteter anerkannt, als ich ihn kennengelernt habe. M. konnte hier im Osten 1994 keine reguläre Arbeit finden, wie viele der Einheimischen auch. An der nahe gelegenen tschechischen Grenze hatte er ab und zu einen Job als Dolmetscher. Er sprach fließend Türkisch, Kurdisch, Arabisch, Jugoslawisch, Englisch und Deutsch. Eine Sprachbegabung. Nach etwa 1 Jahr begann er sich unwohl zu fühlen und wir zogen in eine größere Stadt. Hier ging es erst besser, dann aber fühlte er sich vom Geheimdienst Saddam Husseins verfolgt. Der war damals Diktator eines sogenannten „sozialistischen Bruderstaats der DDR“ gewesen.
Unser Kind schaut „orientalischer“ aus als sein Vater. Einmal habe ich den Kindergarten gewechselt. 2001 zogen wir zurück nach Bayern, hier waren zwar die Vorurteile geringer, dafür gab es viel weniger professionelle Einrichtungen zur Kinderbetreuung als im Osten.
Unser Kind mit „Migrationshintergrund“, ist seit 2 Jahren zum Studium zurück in Sachsen und lernt auch Türkisch. Sein Vater hat immer Deutsch mit ihm gesprochen. Es tut sich mit Sprache genauso schwer wie ich. Es lebt dort in einer offenen Stadt, wo es sich relativ wohl und sicher fühlt. Einmal spuckte ein älterer Mann vor ihm auf den Boden, ein anderes Mal wechselte ein älteres Ehepaar die Straßenseite. Eine relativ harmlose Bilanz nach 2 Jahren. Ich habe trotzdem Angst.
Sein Vater hat jetzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Er lebt in Hessen, ist als Betreuer fest angestellt in einer Nachbarschaftshilfe. Er kümmert sich um bedürftige Menschen, darunter auch Migranten.
Brigitte R.
……. weil mir die immer lauter werdenden Stimmen der Rechten Angst bereiten. Ich möchte eine bunte und vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung, ohne Hass, Hetze, Bedrohungen und Ausgrenzung. Und die Omas stehen genau dafür.