Offener Brief an die Landesregierung Bayern zum Thema: Umzug der Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft an der Hintermeierstraße München

In der SZ vom 26. Dezember wurde ein Bericht veröffentlicht (www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-fluechtlingspolitik-arbeiterwohlfahrt-wohnungsamt-1.5495972), wie Geflüchtete, Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft an der Hintermeierstraße, ihre Unterkunft verlassen mußten, um neu eingetroffenen afghanischen Ortskräften Platz zu machen.  Die Art und Weise des Umgangs mit Schutzbedürftigen durch die bayerischen Behörden hat die Omas gegen Rechts empört und dazu gebracht, den folgenden Text als offenen Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten Herrn Söder und den bayerischen Innenminister Herrn Herrmann zu schreiben:

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident,
sehr geehrter Herr Söder,
sehr geehrter Herr Innenminister,
sehr geehrter Herr Herrmann,

im Sommer hieß es aus dem bayerischen Innenministerium, daß Bayern zu seiner Verantwortung bei der Unterbringung der afghanischen Ortskräfte steht. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit, daß auch in dem Bundesland, in dem wir wohnen, afghanische Ortskräfte aufgenommen werden. Nun müssen wir mit Entsetzen zur Kenntnis nehmen, daß hier die einen Schutzbedürftigen gegen die anderen Schutzbedürftigen ausgespielt werden, wie das in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung geschildert wird. Demnach mußte die Unterkunft überstürzt geräumt werden, ohne Rücksicht auf die Situation der dortigen Bewohnerinnen und Bewohner, auf deren gewachsene Sozialkontakte und die entstandenen Freundschaften der Kinder. Gemäß der Berichterstattung ist diese Entscheidung gefallen, ohne daß man zuvor mit der Stadt München Kontakt aufgenommen hat, um eine andere Lösung zu finden.

Wir können nicht glauben, daß es weder in München noch sonstwo in Bayern eine Unterkunft gegeben hätte, in der die afghanischen Ortskräfte Aufnahme hätten finden können, ohne daß dafür in derart zynischer Weise andere Schutzbedürftige aus ihrer Unterkunft vertrieben werden müssen. Einen menschlichen Umgang mit traumatisierten Menschen stellen wir uns anders vor!

Von Ihnen als den obersten Repräsentanten Bayerns und den politisch Verantwortlichen erwarten wir, daß Sie bei Ihren nachgeordneten Behörden dafür sorgen, daß sich eine solche Vorgehensweise in Bayern nicht wiederholt.

Omas gegen Rechts München

München, 3. Januar 2022

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