Frau Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, besuchte den Stand der Omas gegen Rechts München auf dem Orleansplatz.
Sie tauschte sich mit einigen Omas aus und hörte in Oma Uschis Rede die Sätze: „Heute ist es wieder vorstellbar, dass eine rechtsextreme Partei schrittweise mit Hilfe der Instrumente der Demokratie die Grundwerte unserer Verfassung untergraben und totalitäre Strukturen einführen kann. Diese Entwicklung macht Angst, und ich fühle mich durch mein früheres bloßes Zuschauen mitverantwortlich für sie und möchte nicht mehr stumm sein, auch wenn ich alt bin.“ Frau Dr. Knobloch griff dann selbst zum Mikrophon, um ein Grußwort für die Omas zu halten. Sie erzählte uns, dass sie inzwischen 6 Urenkel hat und damit als Uroma eine Erweiterung für unsere Oma-Gruppe ist. Sie macht sich genauso Sorgen um den Rechtsruck in unserem Land wie wir und bestärkte uns in unserem Engagement. Wir waren alle sehr gerührt von ihrer Ansprache, sind sehr dankbar dafür und werden das als Motivation für unsere weiteren Aktionen mitnehmen. Es wurden auch ein paar Oma-Lieder gesungen, die von Constanze nicht nur mit der Gitarre begleitet wurden, sie gab auch stimmlich den Ton an.
Regina sprach in ihrer Rede von der Manipulation der Massen: „Ich hätte nie gedacht, dass so etwas in unserer aufgeklärten Gesellschaft möglich wäre. Doch wenn man plötzlich im persönlichen Umfeld immer öfter die Wiederholungen von Hetzparolen gegen Ausländer, Politiker und sozial Schwächere hört, wenn in der eigenen WhatsApp-Gruppe plötzlich immer wieder Beiträge aus rechten Gruppen geteilt werden, fragt man sich: Wie kann das sein?“ Ja, das fragen wir uns ständig und versuchen bei unseren Freitagsdemos, die Menschen zu überzeugen, zur Wahl zu gehen und für demokratische Parteien zu stimmen. Es war ein außergewöhnlicher Nachmittag für uns alle.
Wir freuen uns auf nächsten Freitag – 6.10.23 ab 16h auf dem Orleansplatz – den letzten vor der Wahl, und auf gute Gespräche mit Passanten.