Am 22.07.2016 verübte ein junger Mann einen rassistischen, rechtsextremen Anschlag am OEZ München, er tötete 9 Menschen.

Zum ersten Mal konnten Angehörige und Unterstützende der Initiative „München Erinnern“ das Gedenken zum 7. Jahrestag des OEZ-Anschlags maßgeblich mitgestalten. Die Initiative „München Erinnern“, zu denen auch einige „Omas gegen Rechts München“ gehören, hatte vor der offiziellen Gedenkfeier zu einer Demonstration aufgerufen. Der Demonstrationszug bewegte sich vom Moosacher Bahnhof aus in Richtung Hanauer Straße bis zum Denkmal beim OEZ-Einkaufszentrum ( Tatort ). Mehrere hundert Menschen begleiteten den Demozug. Die Stimmung war bedrückend und still, die Trauer der Menschen spürbar. Die Angehörigen, in weißen T-Shirts mit Bildern der Getöteten, hielten Schilder mit Aufschriften wie „Es war kein Amoklauf“, „Niemals Vergessen – kein Schlussstrich“ oder „Rechten Terror bekämpfen“. Zu der Gedenkfeier am Denkmal kamen nochmal einige hundert Menschen dazu, um gemeinsam der Opfer des Anschlags von 2016 zu gedenken.

Die Angehörigen und Überlebenden fordern, dass der Anschlag auch bundesweit als rechter Terror und als Teil einer Reihe solcher Verbrechen anerkannt wird. OB Dieter Reiter, der die offizielle Gedenkveranstaltung mit einer Rede eröffnete, schloss sich dieser Forderung an. OB Dieter Reiter stellte das OEZ-Attentat in eine Reihe mit den Anschlägen von Hanau und Halle und dem Mord an Walter Lübcke. „Da gibt es Zusammenhänge, die lange nicht gesehen wurden, das Attentat wurde viel zu lange als unpolitische Tat eines Einzelnen bewertet. Das OEZ-Attentat muss endlich mit diesen Taten in einer Reihe genannt werden, auch bundesweit“, sagte OB Reiter. Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter vom  Bundesinnenministerium war vor Ort und hielt eine einfühlsame Rede. Sie nimmt hoffentlich die Forderungen der Angehörigen und Überlebenden mit nach Berlin!

Im Anschluss gab es eindringliche Reden von Hinterbliebenen :

– Großmutter von Guiliano Kollmann

– Mutter von Can Leyla

– Schwester von Armela Segashi

– Eltern von Selcuk Kilic

– Angehörige / Überlebende der Anschläge von Halle und Hanau

   

Kein Vergessen – kein Schlussstrich!